ZDS Newsletter

Ausgabe 40  (Dez. 2009)

Rückblick auf 2009

2009 wurde das ZDS als eine der Exzellenzforschungseinrichtungen der Geistes- und Sozialwissenschaft an der Peking Universität ausgezeichnet. Auf der Anerkennungsversammlung hat der ZDS Direktor Prof. Chen Hongjie eine Rede gehalten, die sich in drei Hauptaussagen zusammenrechnen lassen: Erstens, wir bedanken uns sehr für die Unterstützung und Förderung der Peking Universität. Zweitens, die Entwicklung der interdisziplinären Forschung verlangt nach Courage ebenso wie Leidenschaft und drittens, nach systematischer Innovation. Das sind Wörter, die mit Herz und Verstand ausgedrückt werden.

Die erste Aussage ist an die Universitätsleitung gerichtet. Ohne die Unterstützung der Hochschulleitung und andere betroffenen Organe an der Peking Universität ist die bisherige Entwicklung des ZDS kaum vorstellbar. Die zweite Aussage ist an die ZDS-Mitglieder gerichtet, ohne deren leidenschaftliche Mitwirkung die Vitalität des Zentrums auch nicht vorstellbar ist. Die dritte Aussage geht an unser akademisches System, und sie gilt hier mehr als ein Appell als ein Dank.

Diese drei Sätze zeichnen gleichzeitig auch eine Skizze der Lebenslage des ZDS auf. Seit der Gründung im Jahr 2002 hat das ZDS immer versucht, mit der Unterstützung der Unileitung, der Mirwirkung aller Mitglieder und innerhalb des Systems schrittweise voranzukommen. Jeder Schritt nach vorne ist für uns eine große Freude, sowie auch eine neue Rekordmarke im Innovationsprozess. Je weiter wir diesen Innovationsprozess vorantrieben, desto mehr wurde unser Überleben gesichert, und daher gewinnen wir mehr Spielraum für wissenschaftliche Forschung und Kommunikation.

In Rückblick ist 2009 das fruchtbarste Jahr für ZDS seit seiner Gründung. Wir haben zwei internationale akademische Konferenzen abgehalten, nämlich den Interdisziplinären Wissenschaftssalon zum Thema Persönlichkeit und Charakter und das Multidisziplinäre Symposium zum Thema Emotion und Erinnerungen. In Zusammenarbeit mit der Adenauer-Stiftung haben wir eine multidisziplinäre Fachtagung namens „Frage über Menschenrechte auf Deutschem und Chinesischem Gesichtsfeld“ aufgeführt. Daben haben wir auch zusammen mit dem DAAD das Deutsch-Chinesische Germanistentreffen an der Peking Uni und die Podiumsdiskussion: 60 Jahre – VR China und Bundesrepublik Deutschland veranstaltet. Darüber hinaus haben mehrere würdige Politiker auf Einladung des ZDS an der Peking Universität Reden vorgetragen. Besonders erwähnenswert ist, dass angesichts des 600jährigen Bestehens der Universität Leipzig im November das ZDS in Kooperation mit mehreren anderen Einrichtungen die Cai Yuanpei-Ausstellung in Leipzig mit einer prachtvollen Eröffnung veranstaltet hat.

In Bezug auf die Publikationen haben wir in diesem Jahr die Serie „Kritik der Deutschen Kultur“ in drei Ausgaben veröffentlicht. Kurz nach ihrem Auftauchen hat diese Serie großen Einfluß ausgeübt. Gleichzeitig sind die vom ZDS herausgegebenen zweisprachigen Referatsammlungen- Im Namen der Aufklärung und Von der Bürgergesellschaft zur Zivilgesellschaft schon in Druck gegangen und werden bald veröffentlicht.

Diesen Oktober haben wir wieder von 9 Studenten vorläufig Abschied genommen, die ein Jahr in Berlin studieren werden. Zur gleichen Zeit sind 15 weitere Studenten aus unterschiedlichen Falkutäten in das ZDS Programm aufgenommen worden.

Auch in diesem Jahr haben wir mit dem Institut für Deutsche Kultur an der Beijing Normal University einen Salon zu Deutschlandstudien veranstaltet; dabei haben sich die beiden Seiten für die Förderung einer langfristigen wissenschaftlichen Kooperation entschieden.

Wenn wir unseren Blick zurückrichten, haben wir zu diesem Zeitpunkt so viel zu berichten, zu präsentieren und sich auszusprechen. Aber der Rückblick soll eigentlich zugunsten der Zukunft sein. Der Arbeitsplan in dem kommenden Jahr ist schon vielmals diskutiert und das Programm wird immer mehr gefüllt. Mit Stolz können wir allen Freuden vom ZDS versprechen, dass wir nächstes Jahr noch mehr mannigfaltige Veranstaltungen und Informationen über die Entwicklung des ZDS anbieten werden.

Das neue Jahr steht schon vor der Tür. Hiermit wünschen wir allen ein gesundes, entspanntes und frohes neues Jahr und bitten um Ihre weitere Unterstützung für unsere Arbeit und Veranstaltungen!

Alle ZDS Mitglieder

 Ende 2009

Nachrichten

Vom 19. bis 21. November 2009 wurden Prof. Han Shuifa, Prof. Xian Gang und Prof. Huang Liaoyu vom ZDS zum philosophischen Symposium „ Aufklärung für die Zukunft“ eingeladen. Der Leiter der chinesischen Gruppe, Prof. Han Shuifa hat auf dem Symposium zum Thema „Entfaltung: eine Untersuchung zur Geschichte der Aufklärung unter einem spezifischen Blickwinkel“ referiert; Prof. Huang Liaoyu hat einen Vortrag zum Thema „Die Aufklärung aus europäischer und chinesischer Perspektive“ gehalten.

Am 16. Dezember fand die Vergabe des Weishanhu-Preises für den besten fremdsprachigen Roman an der Peking Uni statt. Das Buch Ein liebender Mann vom deutschen Schriftsteller Martin Walser (chin. Übersetzung von Huang Liaoyu) hat den Preis gewonnen. Zu der Prämierung hat er eine Rede über „Auskunft der Literatur“ gegeben, die bei den Zuhöhrern großes Echo fand. Inzwischen hat Walser auch eine Lesung an der Peking Uni gehalten. Der Weishanhu-Preis ist bisher der einzige Literatur-Preis in China, der an fremdsprachige Schriftsteller verliehen wird.

Am 23. November hat das ZDS Mitglied Ao. Prof. Li Wei (Fakultät für Geschichte) an der Freien Universität Berlin zum Thema „eine Untersuchung zur neuen Ordnung der Ökonomie in Europa zur Nazi Zeit: Transnationale aggressive Politik 1939-1941“ referiert.

Prof. Hartmut Eggert, der vom Vize-Präsidenten Zhang Guoyou im ZDS für drei Monaten zu einem Forschungsaufenthalt eingeladen war, nahm am 30. November von Peking Abschied. Prof. Eggert arbeitete von 2005 bis 2008 als Koordinator des ZDS Programms an der Freien Universität Berlin und trug zur Gründung und Entwicklung des ZDS außerordentlich bei.