Rückblick auf 2009

Im vergangenen November wurde das ZDS als eine der besten geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen der Peking Universität ausgezeichnet. Auf der Verleihungsfeier hat der Direktor Prof. Chen Hongjie drei zentrale Punkte hervorgehoben: erstens, vielen Dank für die Unterstützung und Ermutigung der Universitätsleitung; zweitens, die interdisziplinäre Forschung verlangt Leidenschaft und Mut; drittens, die Interdisziplinarität stützt sich auf eine Reformierung des akademischen Systems. Jedes Wort enthält eine Wahrheit und einen Appell. Das erste Wort richtet sich an die Leitenden: ohne die Unterstützung der Unversität wäre jeder Schritt des ZDS schwer gewesen. Das zweite Wort richtet sich an die Mitglieder: ohne die Leidenschaft und rege Teilnahme der Mitglieder besäße das Zentrum keine Aktivität. Das dritte Wort richtet sich an unser akademisches System: darin liegt mehr Aufforderung als Dankbarkeit.

Mit den drei Worten lässt sich der Lebensraum des ZDS gut konturieren. Seit der offiziellen Gründung 2002 hat das ZDS angefangen, sich mithilfe der Unterstützung von vielen Seiten durch die Engpässe des akademischen Systems Schritt für Schritt nach vorne zu tasten. Jeder Schritt war neu und experimentell, jeder gelungene Schritt war eine Ermutigung für uns. Je weiter wir vordringen konnten, um so mehr Spielraum bekamen wir, um so aktiver wurden unsere Austausch- und Forschungsarbeiten.

Wenn wir auf das Jahr 2009 zurückblicken, können wir mit Freude feststellen, dass es das bisher fruchtbarste Jahr in der Geschichte des ZDS war. Wir haben einen Workshop zum Thema „Persönlichkeit“ veranstaltet, zwei Tagungen zu den Themen „Emotion und Erinnerung“ und „Menschenwürde“ mit der FU Berlin und der Konrad-Adenauer-Stiftung zusammen gestaltet, sowie beim „Germanistentreffen in China“ und bei der Podiumsdiskussion „China und Deutschland 60 Jahre“ mit dem DAAD zusammengearbeitet. Zahlreiche Vorträge mit hochkarätigen Referenten haben viele Zuhörer in unser Haus gebracht. Aus Anlass des 600jährigen Bestehens der Universität Leipzig brachte das ZDS eine Cai Yuanpei, dem wichtigsten chinesischen Hochschulreformer des 20. Jahrhunderts, gewidmete Ausstellung nach Leipzig, die die Aufmerksamkeit eines breiten Publikums geweckt hat. Wir haben dieses Jahr damit begonnen, unsere ZDS-Publikationsreihe „Deutsche Kultur“ herauszubringen. Die ersten drei schön gestalteten Büchlein sind gefragt wie frisch gebackene Brötchen. Der vom ZDS herausgegebene Sammelband „Von der bürgerlichen Gesellschaft zur Zivilgesellschaft“ und der zweisprachige Band „Im Namen der Aufklärung“ befinden sich im Druck und werden auch bald das Licht der Welt erblicken. Des weiteren haben wir dieses Jahr 10 Masterstudenten nach Berlin zum einjährigen Studium geschickt. 15 Neuankömmlinger aus verschiedenen Fachrichtungen wurden in unser Ausbildungsprogramm aufgenommen.  

Wenn man zu Beginn des neuen Jahres an das Vergangene zurückdenkt, weist der Rückblick eigentlich schon voraus in die Zukunft. Der ZDS-Arbeitsplan 2010 verspricht schon jetzt viele interessante Aktivitäten. Wir hoffen, dass Sie dem ZDS weiterhin Ihre Aufmerksamkeit schenken und wünschen hier allen Freunden Gesundheit und Vitalität im Jahr des Tigers!   

Ihr ZDS-Team

Zentrum für Deutschlandstudien

Peking Universität